Ein Freudentag im Verein
Als wir abends vom Tanzkurs der Pro Senectute auf den Velos nach Hause fahren, entdeckt mein Mann hinter der Glasscheibe des Speisesaals eines Alterszentrums einen ehemaligen Vereinskollegen. Spontan entscheidet er sich, in den Saal zu gehen und den älteren Herrn anzusprechen…
Es dauert ein Weilchen, bis dieser weiss, wen er vor sich hat. Doch die beiden kommen ins Gespräch, während ich draussen geduldig die Fahrräder hüte, und plaudern über vergangene Zeiten. Der Pensionär wird immer fröhlicher und gibt kund, wie sehr ihm solche Gesellschaft fehle. Mein Mann erzählt ihm, dass bald die Generalversammlung der Schützengesellschaft vor der Tür steht und bietet ihm an, ihn im Heim abzuholen und mitzunehmen. Jetzt leuchten zwei Augen und es braucht kein langes Überlegen. Telefon-Nummern werden ausgetauscht.
Bis zum Datum der Generalversammlung ruft der ehemalige Schütze mehrfach an, damit mein Mann ihn auch ja nicht vergesse mitzunehmen. Die Abmeldung fürs Abendessen und die weiteren Informationen an die Heimleitung klappen wunderbar und der betagte Herr verbringt, wie er später in einem Dankesbrief an meinen Mann schreibt «einen Freudentag im Kreis ehemaliger Vereinskollegen». Seither holen wir ihn immer wieder zu weiteren Anlässen. So werden die Freudentage mehr… und die schönen Dankesbriefe beginnen immer mit: «Cher Heinz»!
Franziska Schäfer