D Schatzkischte

D Schatzkischte

Do letschty hany wider emool in mynere Schatzkischte gstööberet. Hänn Sii au so ainy?… Myny isch en alty holzygy Sygaarekischte mit eme-n yybrennte Stich vo ‚Rothwyl‘. Was maine Sy, wie-n ych ha miesse sueche-n im Internet, bis y uusegfunde haa, ass das die alt Schryybwyys isch für ‚Rottweil‘!
Wil y öppe-n emool drinn due nuusche, herrscht in myner Kischte nid grad e gronoloogyschy Ornyg. Wenn y sy jetz uffmach, isch zum Byspyyl grad z’ooberscht e Schächteli, wo druffstoht ‚Tischdekoration Hochzeit‘. Drinn hets die Karte, wo mr syynerzyt als Yylaadyg verschiggt hänn, und die baide Dischkärtli für Brut und Brütygam. Undedraa kunnt zerscht e Hampfle Zytygsusschnitt: Aafrooge-n an Briefkaschtenunggle – dää hets als no gää bi dr BaZ; Artiggel über d Verschiebyg vo dr Johanniter-Brugg und vom verschwundene Basel, Mimpfeli vom -minu, so Sache halt. Y find en Umschlaag voll Briefli vo de Kinder us em Wälsche, s Oobelied vom Gottfried Käller (Augen, meine lieben Fensterlein…), d Reed, wo my Bappe bi unserer Verloobyg ghalte het, zwai Schächteli mit de Daufkärtli vo mym Maa und vo mir, baidy mit eme Güggli drinn mit de-n erschte-n abgschnittene Buschilöggli. Jetz stooss y uffs Byljee vom Konzäärt vo Simon und Garfunkel, wony ständlige no im alte Joggeli gnosse haa; y find s schwarz Biechli mit de Lumpeliedli, wony als zur Ukulele gsunge haa, e ‚To-do‘-Lyschte vo myner Änglandfamilie, d Karte, wo mr my Schatz zum Fuffzygschte gschriibe het, Doodesaazaige; d Schuelzüügnis vo Primmeli und Rölleli – allewyyl no im glyyche Bapyyr, wo syynerzyt d Schuelhefter drinn yybunde gsii sinn; und ganz z’underscht hänn sich die baide runde Schyybli verschloffe, wo me myne nöigeboorene Buscheli an d Fiessli ghänggt het, damit me sy nid verwäggslet. Uff däm vom Fraueli, wo s erscht Kindli uff d Wält koo isch, stöhn aifach uff dr ainte Syte dr Noochnamme-n und s Symbool für ‚wyyblig‘ und uff dr Ruggsyte Grössy und Gwicht. Z’Mendrisio, wo s zwait geboore worde-n isch, het me no s Datum und d Geburtsstund druff gschriibe.
Y könnt no lang uffzelle, was y alles esoo ghoortet haa über d Johre; y find allewyyl sälber wider öppis, wo-n y scho gar nümme gwüsst haa. E Gummeli, wo öppis zämmeghebt het, wird bröggelig, und scho gseh-n y wider e Byygeli Zeedeli und Fötzeli, wo my an Sache-n erinnere-n und mr e „Jeee joo!“ entlogge. Y hoff jetz aifach emool, Sii haige-n au eso-ne Schatzkischtli, wo Sy vo Zyt zu Zyt könne-n in alte-n Erinneryge nuusche. Wenn nid – drnoo dien Sy sich ains zue!

Ursula Rychen